© Helge Krückeberg
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inhalt
In seiner Meistererzählung "Aus den Notizen eines Jähzornigen", die zuerst 1887 in der satirischen Zeitschrift
Budilnik (Der Wecker) erschienen ist, schildert Anton Čechov die Nöte des jungen Finanzwissenschaftlers
Nikolaj Andreič, der sich zu seiner Mutter auf eine Datscha zurückgezogen hat, um endlich seine Dissertation
zur "Vergangenheit und Zukunft der Hundesteuer" zu schreiben. Statt sich nun in aller Ruhe und ländlicher Freiheit
dieser Arbeit widmen zu können, sieht er sich auf Schritt und Tritt von einer Masenka (oder Nadenka oder Varenka)
verfolgt, die es sich partout in den Kopf gesetzt hat, ihn zu heiraten. Čechovs psychologische Feinzeichnung
wird in der Collage "Grenzenlos" von Aphorismen und philosophischen Reflexionen großer Dichter und Denker kontrastiert,
die aus verschiedenen Blickwinkeln das komplizierte Wechselverhältnis von freiem Willen und äußerem Zwang beleuchten.
So wird sowohl psychologisch als auch philosophisch klar, wieso Nikolaj Andreič am Ende der Geschichte auf einmal
als ein verheirateter Mann dasteht.
Jens Sparschuh
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